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Deutsche Bücher
Loustal als Co-Autor 1/2 |
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Eine
grafische Kunst: der franzosische Comic: [Ausstellung im Centre Culturel
Francais, Berlin 23.6 - 16.8.1988]/Herausgeber von Dominique Paillarse.-
Berlin : Elefanten Press, 64 Seiten, 1988. ISBN 3-88520-283-2
Umschlagzeichnung: Loustal
ELEFANTEN PRESS Verlag GmbH, Berlin
Herausgeber: Dominique Paillarse/Centre Culturel Français, BerlinDie
französische Comic-Produktion ist die Einzige, die sich nach Menge,
Qualität und Vielalt mit der jenseits des Atlantiks vergleichen kann.
Bei der in diesem Buch vorgestellten Auswahl handelt es sich um ein
Panorama des französischen Comics in der Zeit zwischen 1975 und 1988.
Sie umfasst alle Comics, deren Erstveröffentlichung in frz. Sprache
erolgte, daher auch fünf belgische Zeichner und ein Italiener dabei.
Artikel über Definition des Begriffs Comic / Wie entsteht ein Comic? /
Über Bildfeld und Rahmen / Stehende Bilder, weder unbeweglich noch
stumm/ Über Bewegung, Sprache und Geräusche / Der Comic als
Kulturphänomen / Tendenzen der "Bande dessinée" etc.
Vorstellung jeweils eines Zeichners und seines Werks auf je einer
Doppelseite, eine ganze Seite Comicblatt.
In Text und mit ganzseitigen farbigen Beispielen werden alle Großen des
Französische Comic wird anhand einzelner Autoren vorgestellt :
Bilal, Bourgeon, Bretécher, Comès, Crespin, Druillet, Forest, Franc, Franquin, Fred, Got, Hergé, Loustal,
Mandryka, Masse, Moebius, Montellier, Pratt, Saint-Ogan, Schuiten, Tardi,
Teulé, Uderzo
Der Franzósische Comic
Carte d’invitation double couleur (10,3 x 13,5 fermé) pour
l’exposition au Centre Culturel Français de Berlin Est du 24 juin au 16
août 1988
Cette illustration a été reprise pour l’affiche et la couverture du
catalogue de l’exposition
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Umschlagzeichnung: Loustal
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Titel: Comic-Interviews : Untertitel:
gezeichnete Interviews
Autor: Konrad Eyeferth, Verlag: Zwerchfell
,Einband: 55 S., : uberw. Ill. ; zw/w. Zeichn. - 22 x 29,5 cm, Erscheinungsjahr: 1998,
ISBN: 3-928387-18-0 Preis: DM 19.80
Herrman zum Interview zu bewegen war nicht
einfach. Ich glaube, ich habe ihn ziemlich genervt. Loustal dagegen hatte
offensichtlich Spass am Zeichnen. Und mit Ralf König habe ich zwei Jahre
später gleich noch ein paar Seiten gezeichnet, weils so schön war...
Comic-Interviews: Ralf Koning, Max Andersson, Eckart
Breitschuh, M.S. Bastian, Jutta Bauer, Charles Burns, (c) Tom, Hendrik
Dorgathen, Haderer, Julie Doucet, Anke Feuchtenberger, Hermann, Tetsche,
Der Jochen, Ernst Kahl, Isabel Kreitz, Loustal, Matz Mainka, Andreas
Michalke, Jurgen Mick, Phil, Rattelschneck, Chris Scheuer, G. Seyfried, G.
Shelton, Martin Tom Dieck, Wolfgang Sperzel, F.K. Waechter.
Kurz nach Erlangen 1998, erschien bei Zwerchfell ein interessant gemachtes
Interview-Album von Konrad Eyferth. Er zeichnet die Fragen und die Interviewten zahlen's
mit gleicher Münze heim. Das hat seinen Reiz, weil mit der Spontaneität des Ablaufs
einiges vom Naturell (und Können) der Zeichner herüberkommt, was überraschen kann. Oder
wer hat sich vorgestellt, daß Isabel Kreitz einem Reporter per Fußtritt Zähne
ausschlagen möchte, oder daß Phil stolz auf seinen Dickn ist, oder daß Max Andersson
mit dem Gedanken spielt, erster Serial Cartoonist Killer zu werden, um Geld zu verdienen?
:) Konrad hat es geschafft, 28 bekannte Leute an den Interview-Zeichentisch zu bekommen,
darunter Hermann, Ralf König, (c) Tom, Loustal, Gilbert Shelton, Isabel Kreitz,
Hendrik Dorgathen, Max Andersson, Julie Doucet, Gerhard Seyfried, Chris Scheuer, Eckart
Breitschuh, Martin Tom Dieck, Phil, ... - "Comic Interviews" von div./Konrad
Eyferth: #1 'Comic-Interviews' (60 S.; SC; 20,9x29,6; 19,80; ISBN 3-928387-18-9)
LOUSTAL: Wenn man für die Begriffé Meer, Strand, Sonne
ein zeichnerisches
Pendant sucht, ein zeichnerisches Pendant sucht, so kommen einem früher
oder später immer die Arbeiten des Franzosen Jacques de Loustal in den
Sinn. Das Werk des 1956 geborenen Loustal spannt vorn Erstling"Zenata
Beach" (1981, Schreiber & leser bis hin zu "Kid Congo"(1997) den Bogen mit
hitzigen und maritimen Themen, die in luftigen Zeichnungen verpackt sind.
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Couleur directe
Chef d'oeuvres de la nouvelle bande dessinée Française
Meisterwerke des neuen franzosischen Comics
Masterpieces of the new French Comics 1993.- Internationaler Comic-Salon Hamburg, ISBN 3-923102-86-0
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Titel: Alice im Comicland
/ Irene Mahrer-Stich (Hrsg)
Comic-zeichner
interpretieren Werke der Weltliteratur. Eine Selektion aus der 1991 bis 1993
im Das Magazin
mit T.Ott,
Mattotti,
M.S. Bastian, Mary Fleener, Kamagurka, Noyau, Kim Deitch, Mix & Remix, Loustal,
Ursula Fürst,Ben Katchor, Schuler / Caprez, Pfarr, Muñoz , Frida Bünzli,
Julie Doucet, Gefe.
ISBN 3-907010-73-6
41 Seiten, s/w, Hardcover, 29.80
DM/SFr, 235öS
Loustal: Lolita von Vladimir Nabokon (p.
22) Die verwandlung von Franz Kafka (p. 23)
Vorwort
Am Anfang war eine spontan entstandene und locker hingeworfene Idee, die nur einen Nachteil hatte: Sie schien schwer realisierbar. Manchmal sind das die besten Ideen.
Die Idee war, ein literarisches Werk in zeichnerischer Form auf nur einer Zeitschriftenseite wiederzugeben. Erschwerend kam hinzu, dass nicht von irgendwelchen literarischen Werken ausgegangen werden sollte, sondern von Weltliteratur - Meisterwerken mithin wie Tolstois Krieg und Frieden", Shakespeares "Hamlet", "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel Garcia Marquez, Vladimir Nabokovs "Lolita" oder Thomas Manns "Buddenbrooks".
Doch ganz am Anfang war, um genau zu sein, nicht diese Idee, sondern die Absicht, der Zeitschrift Das Magazin", der Wochenendbeilage des "Tages-Anzeiger" un d der "Berner Zeitung", ein neues Konzept zu geben. Das ursprüngliche "Tages-Anzeiger-Magazin" (TAM), 1970 gegründet, war ein Produkt der 68er Zeit. Es war das erste Zeitungssupplement dieser Art in der deutschsprachigen Presselandschaft. Anfangs der 90 Jahre - der 68er Geist hatte sich allmählich verflüchtigt - war die Zeit gekommen, die Publikation auf Inhalt und Gestaltung zu überprüfen und neu zu positionieren. Es war Zeit für etwas Neues.
Neu war am neuen "Magazin", das im November 1991 erstmals erschien, unter manch anderem eine Comic-Seite. Comics, schwarzweiss oder in Farbe gezeichnete Bildergeschichten, gibt es schon seit Ende des letzten Jahrhunderts. Sie hatten sich - Superman,
Mickey Mouse, Tintin oder Asterix lassen grüssen - längst zu einer eigenen literarischen Gattung entwickelt. Doch als eigenständige Rubriken, die über Comic-Strips hinausgingen, wurden Comics in Publikumszeitschriften, zumal im deutschsprachigen Raum, erst in den 80er Jahren entdeckt. Magazine der anspruchsvollen Art wie das "TAM" pflegten bis dahin eher den Cartoon. Comics überliess man den dafür spezialisierten Publikationen.
Die Idee wäre eine Idee geblieben, wenn sie von den weltbesten Comiczeichnern nicht mit wachsender Begeisterung und Engagement aufgenommen worden wäre. Die erste Ausgabe der neuen Rubrik "Werke der Weltliteratur" bestritt der Franzose Loustal. Er setzte Albert Camus' "Der Fremde" im Sinne unserer Idee beispielhaft um: Es gelang ihm, das Buch in Kurzform prägnant und pointiert nachzuerzählen beziehungsweise nachzuzeichnen. Andere prominente Zeichner hielten sich weniger sklavisch an die Vorlage, sondern wagten zeichnerische Interpretationen der Werke oder siedelten Klassiker wie etwa Shakespeares Dramen in der heutigen Zeit an. Natürlich okkupierten nicht nur die grossen Namen der Branche die neue Comic-Rubrik. Auch junge Schweizer wie das Duo Christoph Schuler und Andrea Caprez oder M.S. Bastian fanden hier eine breite Plattform, um ihr Talent unter Beweis zu stellen.
So entstand, betreut vom "Magazin"-Redaktionsmitglied Irene Mahrer-Stich, eine phantastische, hintergründige, wundersame und wunderbare Serie von Comics über grosse Bücher, die nun verdientermassen selber als Buch vorliegt.
© René Bortolani, Chefreduktor DAS MAGAZIN
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Lolita von Vladimir Nabokon Loustal
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UC - Sammelband #12 (Hefte 62 - 64)
Unter anderem mit:
Margerin / Franc / Édika / Franquin / Gotlib / Loustal / Kiefersauer / Voss
/ Bodé / Cabanes & Leandry / Loro / Bestellschein* / Cruse /
Goossens / Loup & Yahwéh / Griffith / Klein / Cestac / Mora & François /
Binet / Whitney / Sagehorn / Scheuchl / Mandryka / Goetzinger
http://www.edition-kunst-der-comics.de/
U-Comix- Super-Mix-Sammelband #4
mit den U-Comix-Magazinen # 62 und Pilot # 26 und 25
Das legendäre Underground-Comic-Magazin aus dem Alpha Comic Verlag. Für Fans
von schwarz bis tiefschwarzem Humor und Slapsticks. Das unschuldigste,
unverfrorenste, frechste, bissigste..... Magazin unter der Sonne. Oft
kopiert - nie erreicht!
Die Sammelbände enthalten immer drei unterschiedliche Original-Heftnummern
der Magazine U-Comix und Pilot.
Der Band ist neu und ungelesen!
U-Comix Nr. 62 mit Comics von: Edika, Franquin, Voss, Cabanes, Loustal,
Goossens, u.v.a.
représentant un peintre.
Dédicace au feutre fin, signée, nominative, réalisée sur un papier type
canson A4.
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U-COMIX: Comic Strips für Erwachsene, Nr. 62, 68
Seiten
mit: Gotlib, Franquin, Edika, Bill Griffith, Lauzier, Margerin, Regis Franc,
Voss, Hansi Kiefersauer, Vaughn Bode, Cabanes & Leandry, Loro, Howard Cruse,
Goossens, Loup, Rudi Klein, Cestac, Loustal, Thomas Lenz |
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STRAPAZIN # 4: Jun. 1985
Das älteste und beständigste deutschsprachige Comicmagazin mit: P. Bäder, P. Becker, H. Binder, A. Caprez, Ceppi, Engelshaar, U. Fürst, Hondo, R. König, A. Neumeister, Loustal, T. Ott, P. Ritter, Weixler Paul, Beat Zgraggen.
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http://www.strapazin.de/
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Asterix, Barbarella & Co. Meisterwerke aus dem Comic-Museum Angoulême (Katalog der gleichnamigen Ausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim),
Somogy Editions d'Art, Paris 2000, 288 Seiten, Farbe, DM 69,00
Loustal (d.i. Jacques de Loustal): "Barney et la note
bleue", Seite 28, Dezember 1985, Tusche und Aquarell auf Papier, 392 mm
x 286 mm
Loustal nimmt die Darstellung von Atmosphäre, Dekor und
Gegenstände ebenso wichtig wie die der Figuren.
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Stripspiegel 1 bis 21 = komplette Serie,
erschien ab 1984. (Comicmagazin 80er J.)
Inhalt:
Zeichner/Themen:
Hermann, Yves Chaland, Ralf Koenig, Loustal, Varennes, Tardi, Jen-Claude
Forest, Guy Pellart, Mattoti, Breccia, Raw-Magazin, Comicsalon Erlangen,
Krazy Kat, Angouleme, Tim, etc.
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Abwärts
/ Jacques Tardi
& Daniel Pennec mit Loustal.
EDITION MODERNE 2000
ISBN 3907055403
75 S. farb. Comics. 32 cm.Gebunden
34.80 SFr / 38.- DM / 279 öS
Abwärts – so der Titel des neuen farbigen Titel Tardis, der in Zusammenarbeit mit dem berühmten französischen Schriftsteller Daniel Pennac entstanden ist. Ganz einmalig für Tardi spielt die Handlung in der Gegenwart, man fährt Smart und telefoniert mobil. Mit starken Bildern und einer gehörigen Portion Humor wird das Thema, der soziale Abbau, dargestellt. Dem geballten Zynismus des Kapitals und seiner Knechte, in diesem Falle ein Tierfutterfabrikant, seine Ehefrau und ein korrupter Bulle, steht ein ganzer Zoo gegenüber. Doch keine Bange, das Gute wird siegen, denn Pennac bringt nicht nur witzige Dialoge und Aktualität, sondern auch ein Spur Optimismus in Tardis sonst düstere Welt: «Diese Geschichte verbindet Pennacs blauen mit meinem regnerischen
Himmel».
Literaturbeilage der SZ vom
18.10.2000 Feuilleton
Ort der Ausschweifung
Zum ersten Mal auf der Buchmesse: das Comic
Zentrum
Hélas, ein Bild
sagt mehr als ein Dutzend Sätze. Weshalb die Buchmesse in diesem Jahr
erstmals offiziell ein Comic Zentrum installiert – ein Tempelchen also für
jene vielschichtige Kunst, die als Kunst anzuerkennen immer noch nicht ganz
selbstverständlich ist bei uns.
Vielschichtig ist auch das Bild nebenan, und enorm ist seine Aussage-Kraft.
Es holt eine Unschuldige aus dem Knast und einen skrupellosen Karrieristen
vom hohen Ross, es ist Selbstporträt und Schuldeingeständnis in einem und
klärt den Tod eines jener Underdogs, die das dunkle Universum des Jacques
Tardi bevölkern – der in seinen zeitgenössischen Physiologien die Kunst
fortführt von Balzac und Proust, den Spleen beschwört von Céline und
Manchette. Nun ist er, dank der Hilfe von Daniel Pennac, im Paris von heute
gelandet – das dem in der Zeit um den Ersten Weltkrieg herum so
schrecklich zu ähneln beginnt ...
Die Depression herrscht wieder im Menschenzoo Paris, die Sehnsucht nach dem
Big Sleep. Abwärts heißt das neue Album, in Farbe diesmal, dennoch einer
der finstersten aller comics noirs (deutsch von Eveline Passet, Edition
Moderne, Zürich 2000, 76 S., 34,80Mark). All denen gewidmet, die nicht
weiter von Nutzen sind, und damit sind (noch) nicht die Leser gemeint,
sondern der Homo sapiens, labore carens Europaeus: „Den Gefeuerten. Den
Freigesetzten. Den Gesundgeschrumpften. Den Verschlankten. Den
Umstrukturierten. Den Fusionierten. Den Globalisierten. Kurz all denen, die
man ausgezählt hat.“
La Débauche heißt das Ding im Original – die Ausschweifung, die
Verschwendung. Von Ausschweifung kündet auch das Bild nebenan – das Bild
im Bild ist vom Comic-Kollegen, vom Freund Loustal. In der Metropole Paris,
im Land, wo die Autorenpolitik entstand, verschwindet der Autor gern im
Teamwork. Dem Ghostpainter Loustal, der dem einarmigen Monsieur Hélas seine
rechte Hand und seinen Pinsel lieh, ist die blaue Leuchtkraft des Todes zu
verdanken.
Ein Bild sagt mehr, aber ganz ohne die Literatur geht es natürlich auch bei
Tardi nicht – hier ist es der gute alte Victor Hugo, Die letzten Tage
eines Verdammten, der den Beginn einer wunderbaren Freundschaft markiert
zwischen einer Kommissarin und einem Legionär.
göt
http://www.sueddeutsche.de/feuilleton/buch/buchmesse_1text2.html
Die Literarizität des Comics im Zeitalter der Beliebigkeit
Tardis Begegnung mit der Gegenwart
Von Christoph Schmitt-Maaß
Ähnlich wie der Film, so „leiht“ sich auch der Comic seine Geschichten bei der als seriös geltenden Literatur. Dass es dabei im glücklichsten Falle zu einer Verschränkung von Zeichner und Szenaristen kommen kann, bewies in der Vergangenheit Jacques Tardi. Seine Léo-Malet-Adaptionen verschreiben sich einer comicspezifischen Konsequenz des Erzählens, die gleichberechtigt an die Seite des geschriebenen Wortes tritt und die Literarizität des Comics neu aushandelt.
In der Vergangenheit diente Tardi die Epoche als Ambiente, vor dem er Stimmungen inszenierte. Seine meisterhaften Graustufungen verliehen dem Paris der 30er und 50er Jahre ein unverwechselbares Gesicht; in gedeckten Farben fand er ein treffendes Illustrationsmoment für die groteske Welt der sterbenden Belle Époque (Adèle Blanc-Sec). Sein breiter Strich verrät amerikanische Einflüsse, etwa von Robert Crumb, die er gekonnt mit Plastizität zu verbinden versteht. Dabei verschließt sich seine detailreiche Welt einem Pseudorealismus, um in einer neuen Naivität die karikaturesken Momente des Vorkriegscomics wieder aufleben zu lassen.
Nun aber wendet sich Tardi der Gegenwart zu. Sein aktuellstes Werk geht auf ein Szenario von Daniel Pennac, dem französischen Bestseller-Autor, zurück. Die mediale Kodierung von Alltags-Realität rückt in den Mittelpunkt des Erzählens. Ein Arbeitsloser hat sich in einen Tierkäfig im Jardin des Plantes gesperrt und demonstriert durch herumstehende Hundefutterdosen seine Armut. Er wird Gegenstand des medialen Interesses, bis er eines Tages erhängt aufgefunden wird. Lili, die Tierärztin des Zoos, versucht, den Motiven für dieses Verhalten auf die Spur zu kommen und entdeckt dabei Indizien, die auf Mord hindeuten.
Die Verschränkung der Massen und der Medien drückt sich bei Tardi auch über ein komplexes Personengeflecht aus. Detailversessen illustriert er die Realität des Pariser Alltags; er präsentiert die Befindlichkeiten der Hauptstadt des 21. Jahrhunderts als eine zutiefst uneinheitliche, sich in der Auflösung befindliche. Da hält der Flic Justin über sechs Seiten Kontakt zu seiner Freundin Lili einzig über das Handy - und auch die allgegenwärtige Big-Brother-Verwertungsmaschinerie ist aktiv.
Dazu passend hat sich Tardi auf eine plakative Farblichkeit besonnen. Die im Comic zentrale Stellung der Gemälde eines Straßenmalers wird durch deren Illustration von
Loustal verdeutlicht. Auch zitiert sich Tardi selbst, sowohl was Interieur als auch Charaktere anbelangt. Die grelle Farblichkeit betont die Kunst der Panelanordnung, die sich, postmoderne-gerecht, in Mikrostrukturen flüchtet.
Pennac mildert den gewohnten Zynismus etwas und bringt neuen Wortwitz in die regengraue Welt des Jacques Tardi. Dass dabei trotzdem eine beißende Kritik am Globalisierungs-Enthusiasmus und am Neoliberalismus möglich ist, zeichnet Tardis Einfühlungsvermögen aus. Das große Thema der medialen Verwertungsmaschinerie im Zeitalter des Hochkapitalismus, die soziale Realität marktwirtschaftlicher Massenentlassungen, findet seinen adäquaten Ausdruck in einer nur auf den ersten Blick plakativen Bildlichkeit. Damit reden Tardi/Pennac jenen das Wort, die nach wie vor nicht an den literarischen Anspruch des Comics glauben wollen.
http://www.literaturkritik.de
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Titel:
Durchbruch / hrsg. von Pierre Christin und Andreas C. Knigge
Verleger: Hamburg : Ed. ComicArt im Carlsen-Verl., 1990, 79 s. ; 30 cm.isbn 3-551-72278-1,
Hardcover, limitiert,
1000 Ex.
Durchbruch-Comic über den Fall der Mauer, Carlsen-Verlag, Etition Comic
Art, 1.Aufl.1990, verschiedene Autoren, u.a. Bilal SDchultheiss, Bouq, Tardi,
Loustal, Mezieres,Prado, Herausgegeben von Knigge/Christin.
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Verkehr Frivol
Hardcoverband mit Schutzumschlag, Überformat,
ISBN 3-89593-487-9, Hardcover, Farbe & s/w, 74 Seiten,
Edition Kunst der Comics, Fr. 38.00 (Transports Frippons)
Wieder hat sich die crème de la crème der internationalen Comic-Künstler
zusammengetan, um in frivol-ironischen Kurzgeschichten ein gemeinsames
Thema zu "erotisieren". Mit allen Arten des Verkehr's haben sich
diesmal
auseinandergesetzt: Warn's & Raives, Annie Goetzinger,
Autheman & Dethorey, Georges Pichard, Fuente/Vidal, Forest/Girard,
Edmond Baudoin, Smolderen/Mayall, Loustal & Cauvin u.a.
Schweriner
Volkszeitung online, 1998
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