1989
Eine
grafische Kunst: der franzosische Comic
Stadtmuseum Weimar
Zentrum für Kunstausstellungen der DDR
29-6 -30-8-1989
Eine
grafische Kunst: der franzosische Comic: [Ausstellung im Centre Culturel
Francais, Berlin 23.6 - 16.8.1988]/Herausgeber von Dominique Paillarse.-
Berlin : Elefanten Press, 64 Seiten, 1988. ISBN 3-88520-283-2
Umschlagzeichnung: Loustal
ELEFANTEN PRESS Verlag GmbH, Berlin
Herausgeber: Dominique Paillarse/Centre Culturel Français, Berlin Die
französische Comic-Produktion ist die Einzige, die sich nach Menge,
Qualität und Vielalt mit der jenseits des Atlantiks vergleichen kann.
Bei der in diesem Buch vorgestellten Auswahl handelt es sich um ein
Panorama des französischen Comics in der Zeit zwischen 1975 und 1988.
Sie umfasst alle Comics, deren Erstveröffentlichung in frz. Sprache
erolgte, daher auch fünf belgische Zeichner und ein Italiener dabei.
Artikel über Definition des Begriffs Comic / Wie entsteht ein Comic? /
Über Bildfeld und Rahmen / Stehende Bilder, weder unbeweglich noch
stumm/ Über Bewegung, Sprache und Geräusche / Der Comic als
Kulturphänomen / Tendenzen der "Bande dessinée" etc.
Vorstellung jeweils eines Zeichners und seines Werks auf je einer
Doppelseite, eine ganze Seite Comicblatt.
In Text und mit ganzseitigen farbigen Beispielen werden alle Großen des
Französische Comic wird anhand einzelner Autoren vorgestellt :
Bilal, Bourgeon, Bretécher, Comès, Crespin, Druillet, Forest, Franc, Franquin, Fred, Got, Hergé, Loustal,
Mandryka, Masse, Moebius, Montellier, Pratt, Saint-Ogan, Schuiten, Tardi,
Teulé, Uderzo
Der Franzósische Comic
Carte d’invitation double couleur (10,3 x 13,5 fermé) pour
l’exposition au Centre Culturel Français de Berlin Est du 24 juin au 16
août 1988
Cette illustration a été reprise pour l’affiche et la couverture du
catalogue de l’exposition
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86 x 59 cm
Umschlagzeichnung: Loustal
DER FRANZÖSISCHE COMIC
LOUSTAL, Jacques (geb. 1956) Folgt unter den jungen
Zeichnern wohl am wenigsten dem Althergebrachten. Mit dem Szenaristen
Philippe PARINGAUX malt er mehr, als er erzählt: Stimmungen,
Seelenzustände, einen Hauch von Blues.
Jacques LOUSTAL gehört zu der jungen Generation von Zeichnern, die sich sowohl mit der Illustration von Büchern und Zeitungen
als auch mit dem Comic beschäftigen. Seien sie schwarz_weiß oder farbig,
die Zeichnungen, die er seit etwa zehn Jahren veröffentlicht, verraten
immer eine besondere Lust am Licht, was bis dahin sehr ungewöhnlich für
dieses Genre war. In den Alben von LOUSTAL und PARINGAUX bemerkt man
sofort die völlige Abwesenheit von Sprechblasen. Wie in den
Bilderbüchern die den Werken SAINT_OGANs vorhergingen, befindet sich der
Text hier in Streifen unter den Bildfeldern, ohne daß es sich dabei um
eine nostalgische Rückkehr zu den Bildern aus Epinal handelt. In der Tat
sind die Zeichnungen LOUSTALs in keinem Fall entbehrliche Illustrationen
des literarischen Textes von PARINGAUX. Sie stellen nicht die Handlung
dar, sondern zielen vielmehr darauf, einen zusätzlichen Gesichtspunkt
anzubieten und Stimmungen zu beschreiben. So zeigen die ersten beiden
Bildfelder Pauline und das Äußere des Schwimmbeckens, während der Text
von der Tätigkeit und den Gesten Boris' im Innern des Hotelzimmers
berichtet. Und wenn, als Pauline ins Zimmer tritt, das Bild teilweise mit
dem Text übereinstimmt (Feld 3), dann nur, weil es erforderlich ist, den Leser von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, daß es eine
Verbindung zwischen dem Geschriebenen und dem Gezeigten gibt. Hier will
LOUSTAL die drückende Atmosphäre einer großen Hitze umschreiben.
Angeregt durch die zeitgenössische Malerei und insbesondere durch den
Engländer David HOCKNEY, dessen berühmtestes Bild, A bigger splash, er
zitiert (Feld 2), wählt er Momente ohne besondere dramatische Intensität
aus und hält die wenigen Bewegungen im Bild fest: Der Schwimmer scheint
über dem Wasser zu verharren (Feld 1), die langen vertikalen Linien
deuten auf Unbewegtheit hin, er vermeidet zu dynamische schräge Linien.
Man hat das Gefühl, daß die Zeit in diesen breiten Bildfeldern sehr
langsam verrinnt, daß sie beinahe stillsteht.
Um diese belastende Stimmung und den Tiefeneffekt der
Dekoration zu betonen, bringt der Zeichner tiefe und anhaltende Farben auf
das Originalblatt. Das Weiß des Papiers ist völIig überdeckt mit
blauen,
grünen und ockergelben Aquarellen, mit der gelben Tusche
des Sprungbretts und der weißen Gouache der Spritzer. Gerade das bringt den Eindruck von Farbdichte und Sättigung des
Lichts hervor. Im Gegenlicht des Feldes 3 wollte LOUSTAL die Wiedergabe einer
überbelichteten Fotografie nachahmen, dem Leser das Gefühl vermitteln,
geblendet zu werden. Denn ein zu kontrastreiches und weniger lesbares Bild
wäre in diesem Ensemble reicher Farben als mißlungen erschienen. Das Verschwinden der Farben auf den Schultern Paulines, der Schatten auf ihrem
Gesicht und die verblaßten Farben hinter der Glaswand ermöglichten ihm,
erfolgreich zu diesem Ergebnis zu gelangen. Die Originalität des
Striches, die Darstellung der abstrakten Formen des Körpers im Wasser
(Feld 1), die Neigung zum Rahmen, die Arbeit an der Komposition und an den Farben, all das bringt LOUSTAL in die Nähe der besten zeitgenössischen
Maler.
ELEFANTEN PRESS Verlag GmbH, Berlin
Herausgeber: Dominique Paillarse/Centre Culturel Français, BerlinDie
französische Comic-Produktion ist die Einzige, die sich nach Menge,
Qualität und Vielalt mit der jenseits des Atlantiks vergleichen kann.
Bei der in diesem Buch vorgestellten Auswahl handelt es sich um ein
Panorama des französischen Comics in der Zeit zwischen 1975 und
1988. Sie umfasst alle Comics, deren Erstveröffentlichung in frz.
Sprache erolgte, daher auch fünf belgische Zeichner und ein
Italiener dabei.
Artikel über Definition des Begriffs Comic / Wie entsteht ein Comic?
/ Über Bildfeld und Rahmen / Stehende Bilder, weder unbeweglich noch
stumm/ Über Bewegung, Sprache und Geräusche / Der Comic als
Kulturphänomen / Tendenzen der "Bande dessinée" etc.
Vorstellung jeweils eines Zeichners und seines Werks auf je einer
Doppelseite, eine ganze Seite Comicblatt.
Die vorgestellten Künstler sind: Bilal
Bourgeon
Bretécher
Comès
Crespin
Druillet
Forest
Franc
Franquin
Fred
Got
Hergé
Loustal
Mandryka
Masse
Moebius
Montellier
Pratt
Saint-Ogan
Schuiten
Tardi
Teulé
Uderzo
Das Buch ist 24,5 x 31 cm groß; 64 Seiten farbig, sehr liebevoll
ausgestatt (bereits das Papier auf den Umschlag-Innenseiten ist
gestaltet mit Zeichnungen von Mandryka, "ATTENTION LES YEUX!")
Das Buch ist anläßlich einer gleichnamigen Ausstellung im Centre
Culturel Franais, Berlin, erschienen.
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